Ansprache des Präsidenten der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev auf dem Arabisch-Islamischen Gipfel
Bismillahir Rahmanir Rahim! Sehr geehrter Vorsitzender!
Sehr geehrte Delegationsleiter!
Ich möchte dem Hüter der beiden heiligen Moscheen, Seiner Majestät dem König von Saudi-Arabien Salman bin Abdulaziz Al Saud, und Seiner Hoheit dem Kronprinzen und Premierminister Mohammed bin Salman Al Saud meinen tief empfundenen Dank dafür aussprechen, dass sie heute dieses wichtige Gipfeltreffen zu dem dringendsten und schmerzhaftesten Thema auf der globalen politischen Agenda – dem Palästina-Problem – ausgerichtet haben.
Leider hat sich der Umfang dieses unfairen und gewaltsamen Krieges seit dem historischen Treffen in Riad im Jahr 2023 weiter vergrößert.
Trotz der entschlossenen Bemühungen und Forderungen der internationalen Gemeinschaft werden internationale Normen und Resolutionen bis heute eklatant verletzt.
Wir alle sind bestürzt darüber, dass die Flammen des Krieges nun auch den Libanon erfassen.
Wie meine Kollegen in ihren Stellungnahmen bereits angemerkt haben, werden diese verheerenden und schrecklichen Angriffe, die den Tod Tausender unschuldiger Kinder, Frauen und älterer Menschen verursacht haben, zu einem der dunkelsten Kapitel in der neueren Geschichte der Menschheit.
Man kann nicht mit ansehen, wie sich soziale Infrastruktureinrichtungen, Schulen, Krankenhäuser, Moscheen und sogar ganze Städte in Ruinen verwandeln, Millionen Zivilisten obdachlos werden und zu Hunger und Krankheit verdammt sind, ohne dass einem das Herz bricht.
Am schlimmsten ist jedoch, dass diese Tragödie auf internationaler Ebene, wie wir alle sehen können, mit zweierlei Maß gemessen wird.
Dies erhöht das Risiko einer Ausweitung des Krieges dramatisch und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die internationale Sicherheit dar.
Liebe Teilnehmer des Gipfeltreffens!
Usbekistan unterstützt uneingeschränkt alle praktischen Initiativen, die darauf abzielen, das palästinensisch-israelische Problem durch Frieden und Diplomatie zu lösen.
In dieser Hinsicht glauben wir, dass das heutige Gipfeltreffen den gemeinsamen politischen Willen und die Einigkeit demonstrieren, wirksame globale und regionale Mechanismen und spezifische Lösungen entwickeln und diese rasch in die Praxis umsetzen wird.
Erstens, beziehen wir uns auf die Notwendigkeit, die Rolle und den Einfluss der Vereinten Nationen und des Sicherheitsrats bei der Bewältigung dieses langjährigen Konflikts drastisch zu erhöhen.
Die sofortige Einstellung der Militäraktionen, die Bereitstellung sicherer humanitärer Korridore und vor allem die Aufnahme von Friedensverhandlungen sollten im Mittelpunkt dieser universellen internationalen Struktur stehen.
Zweitens. Am 15. November feiert das seit langem leidendem palästinensischem Volke seinen Nationalfeiertag – die Erklärung des Staates Palästina.
Ich bin davon überzeugt, dass dieses Volk mit einer langen und reichen Geschichte das uneingeschränkte Recht hat, einen unabhängigen und freien Staat innerhalb der Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt zu gründen.
In dieser Hinsicht unterstützen wir voll und ganz die Aktivitäten der Globalen Allianz für die Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung, die auf Initiative Saudi-Arabiens gegründet wurde.
Drittens. Um eine beispiellose humanitäre Krise in Palästina und im Libanon zu verhindern, müssen wir den Umfang der Hilfe aus unseren Ländern und im Rahmen führender internationaler Organisationen erweitern.
Wir unterstützen die Aufstockung der notwendigen Hilfe für die Aktivitäten des UNRWA und anderer Institutionen der Vereinten Nationen, die über große Erfahrung verfügen.
In diesem Zusammenhang erklären wir unsere Bereitschaft, kriegsbetroffene palästinensische Kinder und Frauen in den Krankenhäusern Usbekistans kostenlos medizinisch zu versorgen.
Wir beabsichtigen auch, die Frage der Ausweitung der praktischen Hilfe für das palästinensische Volk auf dem bevorstehenden GCC-Zentralasien-Gipfel in Samarkand im nächsten Jahr zu erörtern.
Viertens. Als Teil der Organisation für Islamische Zusammenarbeit sollten wir der Gewährleistung der Unantastbarkeit und Erhaltung der Heiligen Al-Aqsa-Moschee und anderer einzigartiger historischer und kultureller Stätten in Jerusalem mehr Aufmerksamkeit widmen.
Sehr geehrte Delegationsleiter!
Ich hoffe, dass unser heutiges außerordentliches Treffen einen großen Schritt zur Lösung des Nahostproblems darstellt.
Ich bete zu Allah dem Allmächtigen, dass er der Welt Frieden und Ruhe schenkt und die Einheit unserer Umma weiter stärkt.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.