Das Botschaftsgebäude
Das Gebäude der Botschaft der Republik Usbekistan wurde am 3. April 2001 eröffnet.
Das „Ballhaus Tiergarten“ ist ein historisches Gebäude, das sich unter der Obhut der deutschen Gesellschaft für Denkmalschutz befindet. Dieses historische Gebäude wurde in den Jahren 1879/80 im Zusammenhang mit der Errichtung von Kasernenunterkünften für das 1. bespannte Artilleriegarderegiment als Offizierskasino (Offiziersspeisesaal) gebaut.
Im Dezember 1999 wurde das Objekt auf Beschluss der Regierung der Republik Usbekistan als Gebäude der Botschaft Usbekistans in Berlin käuflich erworben. Die Gesamtfläche des Grundstücks beträgt 8.300 qm, davon macht die Fläche des Gebäudes 2.500 qm aus.
Entsprechend den Ergebnissen der Ausschreibung erhielt das Architektenbüro „Andre Janka“ den Zuschlag auf Durchführung der Restaurationsarbeiten. Von usbekischer Seite tritt als Projektleiter das Staatliche Komitee für Architektur und Bauwesen, vertreten durch A. Tochtajew, von deutscher Seite der Architekt A. Janka auf.
Beim Eintritt ins mit vier Säulen geschmückte Foyer des Gebäudes findet man auf dem Fußboden ein noch erhaltenes, in 1870 gefertigtes historisches Mosaik vor. Durch die Haupttür treten die Besucher in den historischen Saal, der als „Deutscher Saal“ bezeichnet wird. Er hat eine Fläche von 120 qm. Die historische Decke im deutschen Saal wurde Anfang der dreißiger Jahre zerstört, und damals wurde aus Kostengründen die zweite Decke aus einfachen Plattendecken eingezogen, die zwei Meter niedriger als die historische Stuckdecke war.
Ein Team usbekischer Bauarbeiter des Vereins "Ustosoda" unter der Leitung des Volksmeisters Usbekistans Abdurachman Sultanov konnte aus kleinen Fragmenten der erhaltenen Stuckdecke zunächst die Zeichnung der Decke reproduzieren, dem folgte die Fertigung von Gußformen, und in der Folge wurde die historische Stuckdecke des Saals in ursprünglicher Form wiederhergestellt.
Die Wände sind zum heutigen Tage mit Tapeten verkleidet, die in Farbe und Design den ursprünglich auf ihnen aufgebrachten Schablonenzeichnungen ähneln.
Zwei von vier Türen, sowie der Parkettboden wurden im historischen Stil wiederhergestellt. Die gleichen Rekonstruktionsarbeiten wurden im kleinen Verhandlungsraum und auch in anderen Räumen durchgeführt.
Der große Saal der späteren Bebauung, der kein Denkmal der alten Zeiten ist, befand sich ebenfalls in einem vernachlässigten Zustand. Deshalb wurde entschieden, ihn in usbekischem Stil nach dem Projekt des Architekten A.Tochtajew zu rekonstruieren. Die Saalfläche beträgt 300 qm. Der Marmor für den Bodenbelag des Saals wurde von der Taschkenter Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt.
Für die Schaffung einer Symmetrie zu den Fenstern im Fassadenteil des Gebäudes wurden von der gegenüberliegenden Seite Spiegelfenster errichtet, auf die ein nationales usbekisches Ornament im Stile der Handschnitzerei einer Ziermaserung auf Gips aufgetragen wurde.
Die Decke des Saales ist in geometrischen Zeichnungen in nationalem usbekischen Stil auf zwei Ebenen gestaltet, einzelne Stellen der Decke und des Karnies sind ebenfalls mit Ornamenten auf Gips geschmückt. Der Boden ist aus usbekischem Marmor gefertigt, der verschiedene Farben und Steinstrukturen aufweist.
Der große usbekische Saal ist für die Durchführung von Großveranstaltungen vorgesehen, um das Potenzial Usbekistans auf den Gebieten der Wirtschaft, Wissenschaft und Kunst vorzustellen, sowie für die Durchführung von Kulturveranstaltungen. Die Bühne des Saales ist voll umgerüstet, wobei moderne Systeme für Beleuchtung, Audio- und Videotechnik in Einsatz gekommen sind.
Alle repräsentativen Räume sind mit massiven Leuchtern ausgestattet, die von der usbekischen Firma AG „Oniks“ aus vergoldetem Material und Kristall hergestellt worden sind.
Außerdem wurde das gewölbeartige Restaurant (Weinkeller) restauriert, das sich im Erdgeschoss des Gebäudes befindet. Der Fußboden dieses Raumes ist ebenfalls mit Mosaik aus usbekischem Marmor versehen. Das Gebäude verfügt über moderne technische Infrastruktur, inklusive die automatischen Lüftungs- und Heizungsanlagen, die Alarmanlagen in allen Räumen, Tag und Nacht funktionierende Überwachungskameras rings um das Haus und das Telephonnetz.
Die Regierung der Stadt Berlin hat Geldmittel für die Restaurierung der historischen Adlersäule auf dem Botschaftsgelände bereitgestellt.
Auf dem Grundstück der Botschaft wird auch ein Garten-Ensemble der usbekisch-deutschen Freundschaft aufgebaut, in dem es in naher Zukunft ein Nationalpavillon mit Marmorbrunnen im orientalischen Stil errichtet wird. Bei der Gartengestaltung der Botschaft haben sich viele deutschen Firmen, Organisationen und geringe Leute, Freunde Usbekistans aktiv beteiligt.
Im usbekisch-deutschen "Freundschaftsgarten" sind verschiedene Bäume, Gesträuche und Blumen angepflanzt, die von unseren deutschen Freunden zur Verfügung gestellt wurden.
Im Verlaufe der Rekonstruktion wurde die innere technische Infrastruktur des Gebäudes entsprechend den höchsten Standards vollständig erneuert, was geschickt in das historische Design des Gebäudes eingebracht worden ist.
Wichtig ist die gelungene Lage des Gebäudes im Umfeld von soliden Bürobjekten im Berliner Stadtbezirk Mitte. Innerhalb von fünf Minuten Fahrzeit vom Gebäude befinden sich das Schloss Bellevue, Residenz des deutschen Bundespräsidenten, der neue Regierungskomplex und der Reichstag.
Die Bedeutung des Stadtbezirks ist nach Inbetriebnahme des Berliner Hauptbahnhofs, welcher zwei Fahrminuten vom Botschaftsgebäude entfernt ist, stark angewachsen.