Inbetriebnahme von 18 neuen Kraftwerken und Beginn des Baus von 6 weiteren Anlagen zur Stromerzeugung
Am 13. Dezember nahm der Präsident von Usbekistan, Shavkat Mirziyoyev, an einer Zeremonie teil, bei der neue Energiekapazitäten in Betrieb genommen und der Bau mehrerer Anlagen begonnen wurde. Diese Projekte sind Teil eines großangelegten Plans, um das Energiesystem des Landes zu stärken. Im Dezember letzten Jahres wurden fünf Solar- und eine Windkraftanlage in Betrieb genommen, und während der regionalen Besuche des Präsidenten wurden viele weitere Projekte angestoßen.
Heute starteten 24 Projekte mit einem Gesamtwert von über 7 Milliarden US-Dollar. Darunter fünf Solar- und Windkraftwerke mit einer Kapazität von etwa 2.300 Megawatt sowie fünf Hochspannungs-Umspannwerke in den Regionen Bukhara, Nawoi, Namangan und Taschkent, die ans Stromnetz angeschlossen wurden. Erstmals wurde in Usbekistan in Andijan und Fergana ein Energiespeichersystem mit einer Kapazität von 300 Megawatt eingerichtet. In Kaschkadarja nahm ein 400-Megawatt-Kraftwerk den Betrieb auf, in Taschkent wurde ein modernes Heizkraftwerk in Betrieb genommen, und in Andijan, Surkhandarja und Taschkent wurden vier kleine Wasserkraftwerke errichtet.
Zusätzlich begann der Bau von sechs weiteren Energieanlagen mit einer Gesamtkapazität von 2,5 Gigawatt in den Regionen Fergana, Samarkand, Nawoi und Taschkent sowie in der Hauptstadt Taschkent. Diese Projekte werden in den kommenden Jahren 9,5 Milliarden Kilowattstunden Strom zusätzlich produzieren, 2,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas einsparen und die Emission von 4,6 Millionen Tonnen Schadstoffen verhindern. Über vier Millionen Haushalte werden künftig mit einer stabilen und umweltfreundlichen Energieversorgung ausgestattet.
Diese Entwicklungen schaffen zudem die Grundlage für einen Mehrwert von 4 Milliarden US-Dollar in anderen Wirtschaftsbereichen. Usbekistan wird im Jahr 2025 voraussichtlich 84 Milliarden Kilowattstunden Strom produzieren, was einer Steigerung von 25 Milliarden Kilowattstunden gegenüber dem Jahr 2016 entspricht.
In seiner Rede hob Präsident Mirziyoyev hervor, dass all diese Projekte durch ausländische Direktinvestitionen realisiert wurden. Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, der Türkei, China und Deutschland sowie internationale Institutionen wie die Asiatische Entwicklungsbank, die Asiatische Infrastruktur-Investitionsbank, die Islamische Entwicklungsbank, die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung sowie die Weltbank trugen maßgeblich zur Umsetzung bei. Dank der Öffnung des Energiesektors für den Privatsektor konnten in den letzten fünf Jahren Investitionen von rund 20 Milliarden US-Dollar angezogen werden.
Der zuvor staatlich dominierte Energiesektor hat inzwischen 24 unabhängige Energieproduzenten hervorgebracht. Besonders im Bereich der grünen Energie wurden große Solar- und Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 3.500 Megawatt installiert, was einer jährlichen Stromerzeugung von 10 Milliarden Kilowattstunden entspricht. Dadurch stieg der Anteil der erneuerbaren Energien im Energiemix auf 16 Prozent.
Das Bruttoinlandsprodukt des Landes erreichte im vergangenen Jahr erstmals die historische Marke von 100 Milliarden US-Dollar. Bis 2030 soll die Wirtschaft Usbekistans auf 200 Milliarden US-Dollar anwachsen, was auch den Strombedarf um das 1,5-fache steigern wird. Gleichzeitig sollen die Emissionen schädlicher Gase im Rahmen des Pariser Abkommens bis 2030 um 35 Prozent reduziert werden.
Der Präsident stellte die Prioritäten im Energiesektor vor: Bis 2030 sollen zusätzliche Kapazitäten von 19.000 Megawatt aus erneuerbaren Energien geschaffen werden, um deren Anteil auf 54 Prozent zu erhöhen. Bis 2025 sollen 18 Solar- und Windkraftwerke mit einer Kapazität von 3.400 Megawatt sowie Energiespeichersysteme mit 1.800 Megawatt in Betrieb genommen werden. Diese Maßnahmen werden die Produktion von grünem Strom im nächsten Jahr auf 12 Milliarden Kilowattstunden steigern. Zudem ist geplant, in den kommenden zwei Jahren in Zusammenarbeit mit privaten Partnern über 2.000 kleine Wasserkraftwerke zu errichten.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Liberalisierung des Strommarktes. Bis Ende nächsten Jahres soll ein wettbewerbsfähiger Großhandelsmarkt für Strom entstehen. Im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften sollen zudem 4 Milliarden US-Dollar in die Modernisierung der Netze investiert werden. Das erste Projekt zur Übergabe der regionalen Stromnetze an private Betreiber wurde bereits in Samarkand gestartet.
Ein drittes Ziel ist die internationale Zusammenarbeit im Bereich der erneuerbaren Energien. Im Rahmen der COP-29-Konferenz wurden mit Kasachstan, Aserbaidschan und Saudi-Arabien Abkommen über den gemeinsamen Export grüner Energie nach Europa geschlossen. Um die regionale Energieversorgung zu stabilisieren, wurde eine gemeinsame Plattform mit den Nachbarländern ins Leben gerufen.
Schließlich ist die Entwicklung erneuerbarer Energien auch ein Motor für andere Wirtschaftszweige und die Verbesserung der Lebensqualität. So wurden bereits Solarmodule mit einer Kapazität von 1.000 Megawatt installiert, die jährlich 1,5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugen. Zur Unterstützung grüner Initiativen wird auch die duale Ausbildung zur Vorbereitung von Fachkräften weiter ausgebaut.
„Diese Veranstaltung markiert ein neues Kapitel in der Geschichte unseres Energiesektors. Die heutigen Projekte werden nicht nur das Wirtschaftswachstum sichern, sondern auch eine nachhaltige und umweltfreundliche Zukunft für unsere Nachkommen schaffen“, betonte Shavkat Mirziyoyev.
Zu der Zeremonie waren hochrangige Gäste geladen, darunter Suhail Mohamed Al Mazrouei, Energieminister der Vereinigten Arabischen Emirate, Alparslan Bayraktar, Energieminister der Türkei, und Prinz Abdulaziz bin Salman Al Saud, Energieminister von Saudi-Arabien. Der Präsident gab durch einen symbolischen Knopfdruck den Startschuss für 18 neue Energieprojekte und den Bau von sechs weiteren Anlagen.