Bericht über die Pläne der Lebensmittelindustrie
Der Präsident Usbekistans wurde über den aktuellen Stand der Lebensmittelindustrie und die zukünftigen Pläne bis 2025 informiert. Mit dem Wachstum der Bevölkerung rückt die Sicherstellung der Ernährung zunehmend in den Vordergrund. Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und begrenzte Ressourcen an Land und Wasser erschweren die landwirtschaftliche Produktion zusätzlich. Dennoch hat Usbekistan in diesem Jahr beachtliche Erträge erzielt: 9 Millionen Tonnen Getreide, über 3 Millionen Tonnen Baumwolle, 16 Millionen Tonnen Gemüse und Melonen, 5 Millionen Tonnen Obst und Trauben, 4 Millionen Tonnen Kartoffeln sowie mehr als 15 Millionen Tonnen Fleisch und Milch wurden geerntet. Zudem wurden 343 Projekte in der Lebensmittelindustrie erfolgreich umgesetzt.
Besonders im Bereich der Lokalisierung der Produktion gibt es noch erhebliches Potenzial. Es wurde betont, dass die Herstellung von Brot, Fleisch- und Milchprodukten, Pflanzenöl, Süßwaren sowie Erfrischungsgetränken weiter gesteigert werden muss. Im Rahmen der Besprechung wurden gezielte Maßnahmen für diese Bereiche diskutiert.
Interessanterweise haben sich die Exporte von Süßwaren in den letzten Jahren vervierfacht und einen Wert von 13 Millionen US-Dollar erreicht. Dank des direkten Imports von Rohstoffen, Verpackungen und Etiketten sind die Produktionskosten um 20 % gesunken, was die Wettbewerbsfähigkeit stark erhöht hat. Diese Vorteile laufen jedoch am 1. Januar 2025 aus. Um den Produzenten weiterhin unter die Arme zu greifen, wurde ein Vorschlag gemacht, diese Vorteile um zwei weitere Jahre zu verlängern.
Ein weiteres Thema betrifft die Öl- und Fettindustrie, in der es 408 Unternehmen gibt. Allerdings können sie aufgrund des Rohstoffmangels im Land nicht ihre volle Kapazität ausschöpfen. Sollte der Export von Öl- und Fettprodukten erlaubt werden, könnte das Produktionsvolumen um 120.000 Tonnen steigen, und zusätzlich könnten 240.000 Tonnen Futtermittel produziert werden. Der stellvertretende Premierminister erhielt den Auftrag, entsprechende Vorschläge zu erarbeiten, unter Berücksichtigung der Marktanforderungen.
Auch die Zahl der nationalen Marken mit Halal-Zertifizierung wächst stetig. Diese exportieren vermehrt Fleischprodukte in die Region und in arabische Länder. Die Standardhaltbarkeit von Würsten ist jedoch auf drei Monate begrenzt, wovon zwei Monate für den Transport ins Ausland verwendet werden. Sollte die Haltbarkeit entsprechend der europäischen Standards auf 4 bis 12 Monate erhöht werden, könnten Produktion und Export verdoppelt werden. Deshalb wurde eine Anpassung der Standards an internationale Vorgaben beschlossen.
Zur Steigerung der Produktion von Milchprodukten soll in den Regionen Namangan, Samarkand und Taschkent jeweils ein Testlabor eingerichtet werden. Außerdem wird ein System eingeführt, das die Verwendung von natürlicher oder Trockenmilch in den Produkten kennzeichnet.
Die Herstellung von alkoholfreien Getränken, darunter Fruchtsäfte aus Obst und Gemüse, zeigt ebenfalls eine positive Entwicklung. In den letzten fünf Jahren haben sich die Exporte dieser Produkte verneunfacht und 35 Millionen US-Dollar erreicht. Allerdings sind die Zollgebühren auf tropische Früchte und Orangensaftkonzentrat ein Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu Importwaren aus anderen Ländern. Deshalb wurde der Vorschlag gemacht, die Einfuhr von tropischem Fruchtkonzentrat von Zöllen zu befreien.
Schließlich berichteten die Verantwortlichen auf dem Treffen über die Zusammenarbeit mit Industrieunternehmen im Rahmen des Programms „Von der Armut zum Wohlstand“. Der Präsident forderte eine Verbesserung der Qualität und eine Ausweitung der Projekte im kommenden Jahr.