Region Nawoi: Großes ungenutztes Potenzial für Investitionen und Beschäftigung
Am 7. Dezember leitete Präsident Shavkat Mirziyoyev eine Sitzung, die sich mit der Erschließung weiterer Potenziale in der Region Nawoi sowie der Förderung von Beschäftigung und Investitionen befasste.
Die Region Nawoi besitzt beachtliche Infrastrukturressourcen, eine starke industrielle Basis und reiche natürliche Vorkommen. In den letzten sieben Jahren wurden dort Investitionen von 8 Milliarden US-Dollar getätigt und insgesamt 6.500 Projekte realisiert. Allein in diesem Jahr werden 577 Projekte mit einem Gesamtwert von 2,2 Milliarden US-Dollar abgeschlossen.
Bei seinem letzten Besuch in der Region hatte der Präsident Anweisungen zur wirtschaftlichen Weiterentwicklung und der Suche nach neuen Möglichkeiten gegeben. Die daraufhin erarbeiteten Vorschläge wurden in diesem Treffen besprochen.
Ein Beispiel: In der Nähe des Chemieparks im Bezirk Karmana sollen neue Industrieunternehmen auf Weideland angesiedelt werden. Dank der vorhandenen Infrastruktur und Rohstoffe können dort bereits im kommenden Jahr Projekte zur Herstellung von Kaolin, Quarz, Siliziumdioxid und Textilfarbstoffen gestartet werden.
Chinesische Investoren haben Interesse an der Gewinnung und Verarbeitung von Quarz und Granit im Bezirk Khatirchi gezeigt. Elf weitere Mineralvorkommen in den Bezirken Kanimekh, Navbahor und Uchquduq bieten ebenfalls vielversprechende Chancen für die zukünftige Entwicklung.
Rund um den Aydarkul-See wird auf einem 150 Hektar großen Gelände eine Erholungszone entstehen, die bis zu 10.000 Touristen Platz bieten und 200 neue Arbeitsplätze schaffen soll. Zudem werden in den Dörfern Sentob, Langar und Angidon in den Bezirken Nurata und Khatirchi 200 Familienpensionen eingerichtet, die jährlich bis zu 600.000 Touristen anziehen können.
Obwohl 43 Prozent der Weideflächen des Landes in der Region Nawoi liegen, werden bisher nur 5 Prozent dieser Flächen genutzt. Um dieses Problem anzugehen, werden auf 350.000 Hektar, angepasst an das lokale Klima, Futter-, Heil- und Gewürzpflanzen mit Hilfe von Drohnen gesät. Diese Flächen werden dann der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Auch die Ziegen- und Schafzucht in den Bezirken Tomdi und Uchquduq soll ausgebaut werden.
Die Bedingungen in Tomdi und Nurata sind zudem ideal für die Entwicklung von Baumaterialproduktion, Viehzucht und Tourismus, während der Bezirk Khatirchi sich auf die Textilindustrie und den Gartenbau spezialisieren soll. Ein modernes Labor in Khatirchi wird für die Zertifizierung ökologischer und GVO-freier Produkte eingerichtet. Zudem sollen in Khatirchi 500 Hektar und in Navbakhor 200 Hektar Intensivgärten und Weinberge angelegt werden.
Die Region plant, vermehrt gefragte Produkte anzubauen. So gibt es beispielsweise Überlegungen, Sonnenblumenkerne aus Italien zu importieren und auf 10.000 Hektar als Zweitfrucht anzupflanzen. Dies würde 5.000 Bewohnern zusätzliches Einkommen verschaffen, während das gewonnene Öl den jährlichen Bedarf der Region decken könnte.
In den ersten elf Monaten dieses Jahres fanden 111.000 Menschen in der Region Nawoi Arbeit. Für 2025 ist geplant, 140.000 Menschen zu beschäftigen und 10.000 Familien aus der Armut zu führen.
Der Gouverneur von Nawoi stellte auf dem Treffen Pläne zur Nutzung der regionalen Reserven vor, mit dem Ziel, Investitionen in Höhe von 2 Milliarden US-Dollar zu gewinnen und die Exporte bis 2025 auf 320 Millionen US-Dollar zu steigern.
Präsident Mirziyoyev betonte jedoch, dass diese Zahlen das tatsächliche Potenzial der Region nicht vollständig widerspiegeln, und ordnete an, die Pläne zu überarbeiten. Insbesondere in den Bezirken Kanimekh, Nurata, Khatirchi und Tomdi müssen neue Projekte initiiert werden. Weiterhin wurde die Aufgabe gestellt, Arbeitslose in modernen Berufen auszubilden und ihnen gut bezahlte Jobs sowohl im Inland als auch im Ausland zu vermitteln. Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Vielfalt und relativ geringen Bevölkerungsdichte könne Nawoi zudem eine Region ohne Arbeitslosigkeit werden.