Weitere Aufgaben im Rahmen des Projektes „Grünflächen“ wurden definiert
Usbekistan strebt an, jährlich 200 Millionen Bäume und Sträucher zu pflanzen, um bis 2030 eine Begrünung von 30 Prozent zu erreichen. In den letzten Jahren lag diese Zahl bei 12 Prozent.
Im Frühjahr wurden 138 Millionen Setzlinge gepflanzt. Seit Jahresbeginn entstanden über 10.000 Hektar Grüngürtel, und Ministerien sowie Rathäuser legten 257 Gärten an. In der Region um den Aralsee beträgt die Fläche der Grünflächen mittlerweile über 2 Millionen Hektar.
Seit diesem Jahr wurden 2.000 Hektar Land an Straßen, Flüssen und Kanälen an 10.000 Bewohner und Unternehmer zur Landschaftsgestaltung verpachtet. Im Rahmen des Projekts „Mein Garten“ stellte der Staat 49 Milliarden UZS bereit, wodurch 215 neue Parks in den Mahallas (Gemeinden) entstanden. Die Internationale Union für Naturschutz sowie das Exekutivorgan des Übereinkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung loben diese Bemühungen ebenfalls.
Dennoch verläuft der Fortschritt in einigen Gebieten langsamer als erhofft. An manchen Stellen werden Setzlinge auf Flächen ohne Bewässerung gepflanzt, und es fehlt an Ersatz für gefällte Bäume. Auf der Sitzung wurden daher die Aufgaben für die aktuelle Saison und das kommende Jahr festgelegt.
Ein zentraler Punkt war die Steigerung der Anzahl an klimatisch angepassten Setzlingen. Insbesondere durch die Zusammenarbeit mit der Akademie der Wissenschaften, Umweltdiensten sowie landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Organisationen können durch den effizienteren Anbau von Saatgut und Setzlingen zwei- bis dreimal höhere Erträge erzielt werden, was auch zur wissenschaftlichen Entwicklung beitragen wird.
Im nächsten Jahr sollen in den Distrikten Nukus, Arnasay, Karakul und Mubarek vier Gärten mit dürreresistenten Halophyten angelegt werden. Auf 250.000 Hektar Wüstenfläche in den Regionen Karakalpakstan, Bukhara, Jizzakh, Nawoi, Kaschkadarja, Surkhandarja und Chorezm werden mit Hilfe von Drohnen Samen von Saxaul, Kandym und Cherkez ausgesät.
Durch die Auswahl gesunder Mutterplantagen in Forstbetrieben wird jährlich 1,5 Tausend Tonnen Saatgut geerntet. In Anlehnung an südkoreanische Erfahrungen sollen 2 Millionen Setzlinge dürreresistenter Pflanzen mittels geschlossener Wurzelsysteme und In-vitro-Technik gezüchtet werden. Auf den Ländereien des Mahmud-Mirzayev-Instituts in den Regionen Samarkand, Khorezm, Taschkent und im Fergana-Tal werden jährlich 10 Millionen Obstbaumsetzlinge kultiviert.
Es wurden Möglichkeiten für organisierte Pflanzaktionen präsentiert. Die Mahallas spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die Landschaftsgestaltung muss primär von der Bevölkerung selbst ausgehen. Vertreter der „Mahalla der Sieben“ werden auf ihren zugewiesenen Straßen insgesamt 6 Millionen Zierbäume pflanzen. Darüber hinaus sind 3 Millionen Setzlinge für andere Straßen, freie Flächen und die Umgebung mehrstöckiger Gebäude vorgesehen. Insgesamt könnten in den Mahallas bis zu 20 Millionen Zier- und Obstbäume gepflanzt werden.
Die Forstbehörde erhielt den Auftrag, in allen Mahallas Messen zu organisieren und 30 Millionen Setzlinge bereitzustellen. Auch in mehr als 20.000 Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern sowie auf 60.000 Hektar Land, das jungen Menschen zugewiesen wurde, könnten 2,5 bzw. 1,5 Millionen Bäume gepflanzt werden.
Die Rathäuser und Ministerien planen, im Herbst 40 Millionen Setzlinge zu pflanzen, darunter 9 Millionen entlang von 13 internationalen Fernstraßen. An 2.000 Kilometern Straßenrand sollen dabei 10.000 Bürger und Unternehmer beteiligt werden. Auch entlang der Bahnstrecken Taschkent-Samarkand und Samarkand-Karschi werden Setzlinge gepflanzt. 21 Millionen Pappeln, Maulbeerbäume und Weinreben sollen an den Rändern von Feldern angelegt werden.
Das Verteidigungsministerium wird die Pflanzung von 200.000 Setzlingen übernehmen, während die Systeme des Innenministeriums, der Nationalgarde und des Ministeriums für Notsituationen jeweils für 100.000 Setzlinge verantwortlich sind. Um Mülldeponien herum soll zudem ein Grüngürtel entstehen.
Für das kommende Jahr werden 100 Milliarden UZS zur Umsetzung des „Grünflächen“-Projekts bereitgestellt. Das Investitionsprogramm umfasst auch die Pflege der Bäume, den Schutz vor Krankheiten und die Bewässerung über einen Zeitraum von drei Jahren.
Zudem werden zwei Bewässerungsexperimente durchgeführt. In 27 Distrikten wird der Bau von Brunnen gestattet. An den Berghängen von 14 Distrikten wird auf 500 Hektar die Baumpflanzung nach der Terrassenmethode vorangetrieben.
Im Rahmen des Projekts „Mein Garten“ wurden Maßnahmen zur Schaffung von Grünflächen und öffentlichen Parks auf regionaler Ebene beschlossen. Diese Flächen werden im Open-Budget-Portal veröffentlicht, wo Empfehlungen zu Baumarten und deren Kosten bereitgestellt werden. Gleichzeitig wird ein Warnsystem über eine mobile App eingeführt, um Personen, die sich nachlässig bei der Baumpflege verhalten, zu sanktionieren.
Das Problem zunehmender Staubstürme, das durch den globalen Klimawandel, illegalen Holzeinschlag und die Erschöpfung der Wasserressourcen verschärft wird, wurde ebenfalls angesprochen. Der Rückgang der Pflanzenvielfalt in der Steppe war ebenfalls Thema.
Präsident Mirziyoyev betonte, dass Weideflächen unter den Bedingungen des Bevölkerungswachstums eine zentrale Rolle für die Ernährungssicherheit spielen. Daher wurde beschlossen, die Verwaltung von 16 Millionen Hektar Weideland an den Ausschuss für Veterinärwesen und Viehzucht zu übertragen. Ein Dreijahresprogramm zur Erhaltung der Wüsten soll erstellt werden, wofür im kommenden Jahr 50 Millionen US-Dollar bereitgestellt werden.
Ein weiteres Anliegen betrifft das Verschwinden der Steppenvegetation. Verantwortliche wurden angewiesen, die Grünflächen in den Steppen- und Halbwüstenregionen von Bukhara und Nawoi zu erweitern. Gemeinsam mit der Uzbekspace Agency wird eine Plattform zur Überwachung der Umweltsituation in den Wüsten geschaffen. Die Forstbehörde wird ihre Zuständigkeit im Kampf gegen die Wüstenbildung ausweiten und die Green-Road-Organisationen unter den Rathäusern werden in das System der Agentur integriert.
Zusammen mit der Akademie der Wissenschaften wird ein 20 Hektar großes Versuchsgelände eingerichtet, um Pflanzen zu züchten, die degradiertes Weideland wiederherstellen können.
Der Präsident hob auch die Bedeutung eines gesunden Lebensstils in der Gesellschaft hervor und betonte, wie wichtig es sei, neue Ansätze zur Förderung von Sport, Spaziergängen und gesunder Ernährung einzuführen.
Die Verantwortlichen legten schließlich Berichte und Pläne zu den auf der Sitzung besprochenen Themen vor.