Rede des Präsidenten der Republik Usbekistan Shavkat Mirziyoyev auf der Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28)
Sehr geehrte Delegationsleiter!
Ich schließe mich den aufrichtigen Dankesworten an Seine Exzellenz Mohammad bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, für die Einladung zum heutigen, zweifellos historischen Gipfeltreffen sowie für die Organisation des hochrangigen Treffens an.
Wir begrüßen die weltweiten Initiativen der Emirate zur Bekämpfung des Klimawandels und ihren großen Beitrag zur „grünen“ Entwicklung.
Die Gelegenheit nutzend gratuliere ich herzlich dem Volk der Vereinigten Arabischen Emirate zu seinem Nationalfeiertag und wünsche den weiteren Wohlstand.
Sehr geehrte Teilnehmer des Gipfeltreffens!
Der Klimawandel ist inzwischen zur wichtigsten Herausforderung auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung geworden. Er hat seine Auswirkungen auch auf die geopolitische Architektur.
Die negativen Folgen des Klimawandels sind in Zentralasien wegen der Tragödie am Aralsee besonders deutlich zu spüren. Der Anstieg der Lufttemperatur in unserer Region ist doppelt so hoch wie der globale Durchschnitt. Die Zahl der extrem heißen Tage hat sich verdoppelt, und ein Drittel der Gletschermassive ist geschmolzen.
Die Verschlechterung der Bodenqualität wirkt sich negativ auf das Leben von mehr als 30 Millionen Menschen aus. Starke Staub- und Sandstürme werden zum üblichen Naturereignis. Probleme wie Trinkwasserknappheit, Luftverschmutzung, Rückgang der biologischen Vielfalt und dramatische Einbußen bei den landwirtschaftlichen Erträgen verschärfen sich zunehmend.
Diese weltweiten Bedrohungen erreichenin unserer großen Region einen kritischen Punkt.
Sehr geehrte Teilnehmer des Forums!
Der Übergang zu einer „grünen“ Wirtschaft und die Erreichung von Kohlenstoffneutralität ist eine vorrangige strategische Aufgabe des neuen Usbekistans.
In den letzten Jahren hat sich der Anteil der alternativen Energien in unserem Land verdoppelt. Bis 2030 werden wir die Kapazität zur Erzeugung von 25 Gigawatt erneuerbarer Energie schaffen. Wir haben die ersten Schritte zur Realisierung des Projekts zur Erzeugung von "grünem" Wasserstoff unternommen.
Im Rahmen der Initiative „Yashil Makon“ (Grünes Land) werden in unserem Land 1 Milliarde Bäume gepflanzt. Wir haben 2 Millionen Hektar Wald auf dem ausgetrockneten Grund des Aralsees gepflanzt.
Wir können den Klimawandel nur mit vereinten Kräften und einer breiten internationalen Zusammenarbeit wirksam bekämpfen.
In diesem Zusammenhang möchte ich die folgenden Vorschläge unterbreiten.
Erstens. Wir sind für eine baldige Einigung über den Globalen Rahmenmechanismus zur Anpassung an den Klimawandel im Rahmen des Pariser Abkommens.
Wir entwickeln auf der Plattform des Zentralasiatischen Klimadialogs eine Anpassungsstrategie. Wir begrüßen die gestern getroffene wichtige Entscheidung zur Einrichtung eines Fonds für „Verluste und Schäden“ sehr.
Zweitens. Der globale Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft muss fair, transparent und inklusiv sein. Dabei müssen die Interessen der Entwicklungsländer unbedingt berücksichtigt werden.
Dieses aktuelle Problem sollte ständig in den Formaten in „G-7“ und „G-20“ gezielt besprochen werden.
Drittens. Auf der Grundlage der Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen beabsichtigen wir, die Aralsee-Region von einer ökologischen Krisenzone in eine "Zone der Innovation, der Technologie und der neuen Möglichkeiten" zu verwandeln.
In diesem Zusammenhang lade ich zu einer engen Zusammenarbeit bei der Einrichtung des internationalen Expo-Hubs für Klimatechnologien hier ein.
Viertens. Es ist notwendig, die Errungenschaften der Wissenschaft im Kampf gegen den Klimawandel umfassend zu nutzen.
Ich lade führende Wissenschaftler und Experten aus Ihren Ländern zur Teilnahme am Klimawissenschaftsforum ein, das auf der Basis der „Grünen Universität“ in Taschkent organisiert wird.
Ich bin sicher, dass die Agenda des Forums Themen wie Bodendegradationsprävention, rationale Wassernutzung und Gewährleistung der Ernährungssicherheit umfassen wird.
Fünftens. Gemeinsam mit den Vereinten Nationen planen wir, 2024 in Usbekistan eine Konferenz zum Thema "Klimamigration" durchzuführen.
Wir schlagen zudem vor, gemeinsam mit der Internationalen Arbeitsorganisation ein Programm zum Thema "Grüne Beschäftigung" zu entwickeln und ein Zentrum zur Modellierung einzurichten.
Wir sind bereit, die COP-Jugendkonferenz in unserem Land auf hohem Niveau zu organisieren.
LiebeFreunde!
Usbekistan engagiert sich weiterhin für die weltweiten Bemühungen der Menschheit zur Bekämpfung des Klimawandels.
Zu diesem Zweck rufe ich Sie auf, unsere Initiative zu unterstützen, im nächsten Jahr das Internationale Klimaforum in Samarkand zu organisieren und eine spezielle Resolution der Vereinten Nationen zu verabschieden.
Ich bin davon überzeugt, dass die Ergebnisse des heutigen Gipfeltreffens dazu dienen werden, unsere befreundeten Länder und Völker auf dem Weg zu einer nachhaltigen, wohlhabenden und sicheren Zukunft unseres Planeten noch näher zusammenzubringen.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.